151 Jahre Maiß-Verlag
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  • 1. Ausgangslage
  • 2. Zielsetzung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung an Schulen
  • 3. Hinweise zur Umsetzung der Bildung für nachhaltige Entwicklung an Schulen
  • 3.1 Erwerb von Kompetenzen
  • 3.2 Zusammenarbeit in der Schule und Kooperation mit Partnern
  • 3.3 Themen der Nachhaltigkeit im Unterricht
  • 3.4 Lehrerbildung

Rechtstexte

Bayerische Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit

Bayerische Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit

Empfehlung der KMK von September 2012

Zusammenfassung

In der Empfehlung der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) und der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Schule werden nach Formulierung der Ausgangslage und der Zielsetzung der Empfehlung konkrete Hinweise für die Umsetzung von BNE in der Schule und förderliche Rahmenbedingung gegeben. 

Mit BNE wird eine Vision von Bildung und Erziehung formuliert, die allen Menschen helfen soll, die Welt, in der sie leben, besser zu verstehen und im Sinne der Nachhaltigkeit zu verändern. Dies gilt speziell für das Verständnis der Komplexität des Zusammenhangs zwischen Globalisierung, wirtschaftlicher Entwicklung, Konsum, Umweltbelastungen, Bevölkerungsentwicklung, Gesundheit und sozialen Verhältnissen. Mit BNE wird eine ganzheitliche, interdisziplinäre Vision von Bildung und Erziehung formuliert, die dazu dient, Wissen und Handlungsmöglichkeiten zu vermitteln, die für eine nachhaltige Zukunft unserer Erde wichtig sind. 

Das Konzept der BNE hat zum Ziel, Schülerinnen und Schüler zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Umwelt unter Berücksichtigung globaler Aspekte, demokratischer Grundprinzipien und kultureller Vielfalt zu befähigen. 

Vorbemerkung 

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (VN) hat am 20.12.2002 für die Jahre 2005 bis 2014 die Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Das Ziel der Weltdekade ist es, allen Menschen Bildungschancen zu eröffnen, die es ihnen ermöglichen, sich Wissen und Werte anzueignen sowie Verhaltensweisen und Lebensstile zu erlernen, die für eine lebenswerte Zukunft und eine positive gesellschaftliche Veränderung im Sinne der Nachhaltigkeit erforderlich sind. Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) wurde als Leitagentur mit der Umsetzung der Dekade beauftragt. Die Aktivitäten in Deutschland werden durch das von der Deutschen UNESCO-Kommission berufene Nationalkomitee für die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ koordiniert. 

Die KMK unterstützt die Ziele der Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Gemeinsam mit der Deutschen UNESCO-Kommission empfiehlt sie, Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule weiter zu stärken und zu verankern. Den Schulen soll mit dieser Empfehlung eine Orientierung gegeben werden, die sie dabei unterstützt, den Gedanken der Nachhaltigkeit als gesellschaftlichen Auftrag in den Unterricht zu integrieren. Die Empfehlung richtet sich nicht nur an die Schulen, sondern auch an die Kultusadministration sowie an die Institutionen der Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern. 

Mit der Unterstützung der Bildung für nachhaltige Entwicklung an Schulen verbindet sich die Erwartung, dass Bildung zu einem Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesellschaft im Zeichen der Globalisierung wird. 

1. Ausgangslage

Im Jahr 1992 einigten sich 178 Regierungen während der Weltkonferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro auf die Agenda 21. Deren Ziel ist es, global, national und lokal ökologischen und sozialen Leitideen ein höheres Maß an Anerkennung zu verschaffen: dem Recht aller Menschen auf ein Leben in Würde, der Idee der globalen und intergenerationellen Gerechtigkeit, dem Respekt gegenüber den Grenzen ökologischer Belastbarkeit und der Achtung kulturell unterschiedlicher…